Finanzcontrolling.de

Finanzcontrolling

Die Sicherung der Zahlungsfähigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für die Existenz eines Unternehmens. Zahlungsunfähigkeit bedeutet Insolvenz und damit erheblichen Schaden für das Unternehmen, die Angestellten, die Geschäftsführung und die Anteilseigner. Oft folgt auf die Insolvenz die Auflösung des Unternehmens oder seine Zerschlagung und dies meist mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Folgewirkungen für die beteiligten Personen.

Wie die hohen Insolvenzquoten zeigen, ist Zahlungsunfähigkeit für viele Unternehmen ein existenzgefährdendes Problem, das von manchen Unternehmen nicht ernst genug genommen wird. Durch eine solide Planung der Finanzen werden unternehmensinterne Faktoren minimiert, die zu einer Zahlungsunfähigkeit führen können. Dieses Ziel nimmt nicht nur den Planenden, sondern vor allem die Geschäftsleitung und Anteilseigner in die Pflicht.

Basis für Finanzplanung und Controlling ist als grundlegende Komponente das laufende Berichtswesen, da Informationsbeschaffung und - übermittlung eine notwendige Voraussetzung für ein funktionierendes Führungssystem sind. Transparenz und Verläßlichkeit des laufenden Berichtswesens sind somit entscheidende Erfolgsfaktoren für ein funktionierendes Finanzcontrolling.

Viele Aktivitäten eines Unternehmens werden erst durch verfügbare Finanzmittel ermöglicht, da sie mit Auszahlungen verbunden sind, oder durch fehlende Mittel blockiert, wenn keine Auszahlungen mehr aufgrund schwacher Finanzen erfolgen können. Finanzielle Abenteuer eines Unternehmens, die nicht aus frei verfügbaren Überschüssen, sondern für das laufende Geschäft benötigten Mitteln erfolgen, sind Spielerei der Geschäftsleitung (Anteilseigner/Aufsichtsräten/Beiräten) und enden oft in der Insolvenz oder Lähmung eines Untermehmens, welches die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit meist irreparabel schädigt und häufig das Unternehmen bis zum endgültigen Untergang in Lethargie verharren lässt.

Grundsätzlich muß festgehalten werden, dass die Versorgung des Unternehmens durch die Anteilseigner mit deutlich mehr als nur ausreichend Eigenkapital hilft, in schwierigen Zeiten das Fahrwasser eine Zeitlang zu umschiffen und die Fremdkapitalfinanzierungskoponenten zu erhalten, was den Bestand des Unternehmens sichert. Zu große Abenteuer auf unbekanntes Terrain sollten unterlassen werden.

Wirtschaftskrisen wird es auch in Zukunft immer wieder geben - auch kurzfristig und unvorhersehbar, auch unvorhersehbar in der Amplitude ihrer jeweiligen Ausprägung - was die Krisen der letzten Dekade eindrucksvoll veranschaulichen. Die Krisen der letzten Dekade zeigen vor allem einen sehr beunruhigenden Trend: sowohl Häufigkeit wie auch Erschütterungskraft für die Wirtschaft nehmen zu.

Das Ökonomische Prinzip findet auch hier in der Finanzierung wieder seine Anwendung, wenn versucht wird, mit minimalen finanziellen Mitteln ein Optimum an Output (Ertrag) zu erzielen - mögen es handelnde Personen in Boomphasen oder durch glückliche Fügung erreichen, aber in entgegengesetzten Phasen alles verlieren; neben der Gefährdung ihres Privateigentums auch das Eigentum der Anteilseigner und die Zukunft der Arbeitnehmer. Mit minimalen Mitteln wird in jedem Falle nicht der langfristige Fortbestand des Unternehmens erreicht - und das sollte oberstes erklärtes Ziel sein - auf Unternehmensebene wie auch volkswirtschaftlich. Der fast überall zu beobachtende Trend, ob in der Wirtschaft oder auch der Politik, hin zu der Verfolgung hauptsächlich kurzfristiger Ziele gefährdet Unternehmen und Wirtschaft.

Aber kommen wir zurück zum Thema Finanzmanagement in Unternehmen.

Vorraussetzungen für ein erfolgreiches Finanzmanagement:

1.) Gute Informationen über die Stellung des Unternehmens im Markt sowie gute Kenntnis interner betrieblicher Abläufe und zukünftiger Entwicklungen

2.) Zuverlässiges internes Berichtswesen

3.) Solide Finanzstruktur des Unternehmens / damit einhergehend solide Finanzierung der für den reibungslosen betrieblichen Ablauf notwendigen Liquiditätsströme

4.) Verantwortungsbereitschaft der Geschäftsführung/Anteilseigner, das Unternehmen in einer soliden Finanzlage zu führen und auch zu halten, auch in Zeiten negativer Ergebnisse

Sofern die letzteren drei Basisvoraussetzungen nicht erfüllt sind, kann kein effektives Finanzmanagement erfolgen. Auch für die Erfüllung des ersten Punktes haben Geschäftsleitung und Finanzmanager zu sorgen, damit die Unternehmensentwicklung geplant erfolgt und Fehlplanung und -steuerung soweit möglich minimiert werden kann.

Wenn die Erfüllung dieser vier vorgenannten Voraussetzungen nicht gewährleistet ist, sollte die Geschäftsführung dem Unternehmen die Kosten für eine Finanzmanagementposition ersparen und zuallererst dafür sorgen, ein entsprechend steuerbares Umfeld im Unternehmen zu schaffen.

tanyasic@web.de